Das Rennen nach einem höheren Sinn: Exxeta-CEO Andreas im Gespräch
Wofür schlägt dein Herz bei Exxeta, Andreas?
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Gabriela Zitsch ist Senior Recruiting Expert bei Exxeta in Mannheim. Sie betreut den gesamten Bewerbungsprozess und ist im Team außerdem für Employer Branding und Personalmarketing zuständig. Im Interview erzählt Gabriela, warum sie ihren Mitmenschen gerne viele Fragen stellt und was sie während ihres dreijährigen Auslandsaufenthaltes in Brasilien gelernt hat.
Natürlich für das Recruiting, weil ich die gesamte „Candidate Experience“ vom ersten Kontakt bis zum ersten Arbeitstag mitgestalten kann. Dieser Prozess ist von Person zu Person sehr individuell, es gibt keinen standardisierten Fahrplan. Hinter jeder Bewerbung steht ein Mensch mit einer eigenen Geschichte. Ich bin die erste Kontaktperson für die Bewerbenden und kann mit meinem Auftreten viel bewirken, sowohl positiv als auch negativ. Wer in dieser Position schlecht gelaunt ist, entscheidet über den gesamten Bewerbungsprozess. Ich weiß, dass ich mein ganzes Unternehmen präsentiere, und das macht richtig Spaß. Meine Arbeit ist vielfältig: Ich bin nicht nur Ansprechpartnerin, sondern lese zwischen den Zeilen mit. Ich höre genau zu und hake nach, wenn mir etwas unklar ist oder bei den Bewerbungsunterlagen etwas nicht ganz gepasst hat. Mir ist es wichtig, dass der gesamte Recruiting-Prozess – unabhängig vom Ausgang – angenehm verläuft und man immer im Guten auseinander geht.
Ich bin sehr kommunikativ. Es macht mir einfach Spaß, mit Menschen zu reden und über die Smalltalk-Ebene hinauszugehen. In meinem Freundeskreis heißt es dann leicht scherzhaft: „Jetzt kommst du schon wieder mit deinen Fragen.“ Ich habe tatsächlich immer viele Fragen und blicke gerne hinter die Fassade. Besonders wenn man neue Menschen kennenlernt, erfährt man durch aufmerksames Nachfragen unglaublich viel. Als Studienrichtung wäre Psychologie sicher etwas für mich gewesen. Im Freundeskreis bin ich oft diejenige, die ein Treffen initiiert und Menschen miteinander verbindet.
Als ich im Jahr 2014 angefangen habe, konnten sich die Unternehmen die Mitarbeitenden aussuchen, und die Bewerbenden waren happy, wenn sie eingestellt wurden. Das hat sich meiner Meinung nach sehr gewandelt. Heutzutage ist der Wettbewerb größer geworden und wir freuen uns, wenn sich qualifizierte Kandidat:innen für Exxeta entscheiden. Als Recruiter:in muss man sich wirklich ins Zeug legen, aufmerksam sein, nachfragen und viel Zeit und Herzblut investieren. Natürlich ist Schnelligkeit auch sehr wichtig. Ich schaue immer, dass ich mich spätestens nach 48 Stunden zurückmelde, wenn ich eine Bewerbung spannend finde. Da kann ich nicht drei Wochen warten, weil die Person dann womöglich schon eine andere Zusage gemacht hat.
Es wird viel mehr Wert auf Work-Life-Balance gelegt. Die eigene Arbeit soll sinnstiftend sein, außerdem stehen Themen wie Flexibilität und Remote Work ganz oben auf der Liste. Während des gesamten Prozesses bin ich auch sehr offen für die Wünsche der Bewerbenden. Manche wollen anfangs erstmal im Büro vorbeikommen oder das Team kennenlernen, das ist dann auch kein Problem. Bei Exxeta stellen wir uns darauf ein und bieten alles an, was uns als Unternehmen attraktiver macht. Dazu muss ich sagen, dass es bei uns auch schon vor Corona selbstverständlich war, an verschiedenen Orten zu arbeiten: im Büro, bei den Kund:innen vor Ort, von zuhause oder unterwegs.
Mein Mann arbeitet in einem internationalen Konzern im Finanzwesen. Vor einigen Jahren kam die Frage auf, ob er einen Auslandsaufenthalt machen möchte. Für die persönliche und berufliche Entwicklung ist das natürlich großartig. Ich war sofort einverstanden – warum nicht? Ich bin gerne in der Welt unterwegs und liebe es, zu reisen. Damals dachte ich mir, dass es sicher eine lange Vorlaufzeit geben würde. Aber dann kam plötzlich das Gespräch mit seiner Teamleiterin in São Paulo und alles ging recht schnell. Ich habe meinen Job in München gekündigt und wir haben uns ins Abenteuer gestürzt. Im Jahr 2018 sind wir nach Brasilien gezogen.
Puh, das hat einige Monate gedauert. Ehrlich gesagt war ich überrascht, weil ich anfangs dachte, dass ich gut ausgebildet bin und mehrere Sprachen spreche – da wird mich doch eine Firma wollen. Aber das war nicht so leicht, niemand hat auf mich gewartet. Nach ein paar Wochen habe ich einen Post in einer Facebook-Gruppe gesehen: Eine Kanzlei sucht jemanden, der fließend Deutsch und Englisch spricht. Das war zwar nicht mein Bereich, aber ich habe mich einfach mal gemeldet. Nach den ersten Gesprächen wurde ich direkt gefragt, wann ich anfangen kann. Ich war wirklich glücklich, dass das geklappt hat, weil ich aus meinem Bekanntenkreis wusste, dass es nicht selbstverständlich ist, im Ausland einen Job zu finden. Außerdem hatte ich die gleichen Konditionen wie alle anderen Brasilianer:innen. Da kriegt man alles mit.
Die brasilianische Kultur ist offen und herzlich, auch wenn man die Sprache nicht perfekt beherrscht. Ich wurde von allen sehr gut aufgenommen. Die Menschen haben viel Interesse an mir und meiner Kultur gezeigt, das fand ich schön. Während in Deutschland eher die Frage aufkommt, warum sich jemand nicht an die Kultur anpasst, waren in Brasilien alle neugierig und haben sich für andere Kulturen interessiert. Bis heute tausche ich mich gerne über meinen Auslandsaufenthalt aus und teile diese Erfahrungen.
Natürlich gab es Höhen und Tiefen, ich saß nicht jeden Abend zufrieden mit einem Caipi am Strand. Ich habe auch negative Aspekte bemerkt, vor allem, was das Anstellungsverhältnis betrifft. Wenn es um Themen wie Krankenversicherung oder Kündigungsschutz geht, sind wir in Deutschland verwöhnt. An einigen Tagen haben meine brasilianischen Kolleg:innen darum gebangt, ob sie gekündigt werden, weil sie ausnahmsweise eine halbe Stunde später im Büro waren. Es gab viel Kontrolle und strengere Regeln. Manche Kolleg:innen haben ihre Schuhe getauscht, wenn der Chef ins Büro gekommen ist und waren plötzlich eine andere Person. Auch Flexibilität bei Urlaub ist deutlich eingeschränkter: mal spontan einen Tag frei nehmen für ein verlängertes Wochenende ist nicht einfach möglich.
Der Sprung ins kalte Wasser war am Anfang schwierig, hat mich aber als Person enorm weitergebracht. Ich bin in ein fremdes Umfeld gekommen, kannte niemanden und habe die Sprache nicht gesprochen. Ich wurde vollkommen aus meiner Komfortzone geschmissen. Eigentlich bin ich ein sicherheitsliebender Mensch und plane alles durch, aber nach der Ankunft in Brasilien gab es nur noch Fragezeichen in meinem Kopf. Daran konnte ich am Anfang erstmal nichts ändern und das war mein größtes Learning: Man muss Risiken eingehen und sich auf neue Kulturen einlassen, mit allen Pros und Contras. Ich gehe seitdem offener auf fremde Menschen zu und lasse mich leichter auf etwas Neues ein.
Das ganze Thema Freundlichkeit habe ich auch mitgenommen, das war in Brasilien ganz anders als in Deutschland. Sobald ich irgendwo reinkam, wurde ich regelrecht mit Fragen bombardiert: Wie geht’s dir? Was gibt es zu erzählen? Im Restaurant oder im Supermarkt habe ich mindestens zehn Fragen beantwortet, bis es weiterging. Das war für mich gewöhnungsbedürftig, weil ich einfach nur meinen Einkauf bezahlen und meine Tüte einpacken wollte. Aber sobald man sich wirklich darauf einlässt und die Hektik ablegt, wird das zu einer sehr schönen und prägenden Erfahrung.
Genau, ich wollte in Deutschland unbedingt wieder im HR-Bereich arbeiten und beruflich vorankommen. Nach unserer Rückkehr wusste ich, dass ich nun den Switch auf die Unternehmensseite machen und meine eigenen Kolleg:innen rekrutieren möchte, am liebsten im IT und digitalen Umfeld. Bei Exxeta habe ich den Schritt gemacht. Der Bewerbungsprozess fiel zwar mitten in die Corona-Pandemie, aber es hat alles direkt gepasst. Lustigerweise war schon lange davor mein persönlicher Leitsatz: „Es muss von Herzen kommen, was auf Herzen wirken soll.“ Dieses Mindset ist bei Exxeta stark verankert, was sich auch im Exxeta-Claim „Hightech with a heartbeat“ zeigt. Dahinter steckt eine ähnliche Botschaft: Wir wollen etwas mit Leidenschaft gestalten und wir wollen das wirklich gut machen.
Die Vorteile von Personal Branding liegen auf der Hand: Wenn man seine persönlichen und fachlichen Themen nach außen trägt, kann man Gleichgesinnte viel besser ansprechen und mitnehmen. Eine Kollegin hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass das Thema Recruiting auch sehr geeignet wäre. Sie meinte, das würde die Leute interessieren und ich hatte das selbst auch schon länger auf der Agenda. Das wird in vielerlei Hinsicht von Exxeta supported: Es gibt einen Personal Branding Workshop für Mitarbeitende. Wenn man möchte, kann man zu Beginn eng mit den Coaches zusammenarbeiten. Also habe ich beschlossen, meine eigenen Erfahrungen zu teilen. Viele denken, dass es im Recruiting nur ums Telefonieren geht, aber das stimmt nicht. Ich habe mir anfangs überlegt, wofür ich stehe, was ich erzählen möchte und was mich bewegt. In meinem ersten Post habe ich über Ghosting von Bewerbenden gesprochen, das lief richtig gut.
Ich poste nun regelmäßig über meine Erfahrungen aus dem Recruiting-Alltag, meinen Auslandsaufenthalt und zu aktuellen Diskussionen. Gelegentlich kommen meine Kolleg:innen zu mir und sagen: „Ich habe deinen Post gesehen und fand das total cool.“ Das freut mich natürlich. Ich achte immer darauf, dass ich einen persönlichen Bezug zu den Themen habe und meine eigene Perspektive wiedergebe. Das bin komplett ich, das ist mein eigener Schreibstil und niemand korrigiert den Text. Ich habe auch oft über die Zeit in Brasilien geschrieben und zugegeben, dass es nicht nur Sonnenschein war und ich mich manchmal „nutzlos“ gefühlt habe. Das wurde sehr supported und ich habe viel Zuspruch erhalten von Menschen, denen es ähnlich ging.
Wenn ich bei LinkedIn unterwegs bin und potenzielle Bewerbende anspreche, schauen sich viele erstmal mein Profil an. Diese Personen sehen dann direkt, wer ich bin, wie ich mich zeige und was meine Themen sind. Wo arbeite ich? Was macht Exxeta? Wie gefällt’s mir da? Mein Profil ist viel ansprechender und zugänglicher, dadurch erhöht sich natürlich auch die Antwortrate.
Bei Exxeta habe ich eigentlich mehrere Teams. Meine Kolleg:innen aus dem Bereich Recruiting & HR sitzen an verschiedenen Standorten, dann gibt es noch die Kolleg:innen aus den Fachbereichen und die Mannheim Crew. Das sind die Mitarbeitenden vor Ort, mit denen ich mich auch regelmäßig austausche. Ich freue mich, wenn wir hier mit der ganzen Truppe zum Mittagessen gehen. Ob virtuell oder im Büro, wir sind locker und freundschaftlich miteinander und es wird sehr viel gelacht Die Zusammenarbeit macht echt Spaß!
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