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Nachhaltigkeit als Imperativ für Unternehmen: Die Zeit zum Handeln ist jetzt

Der Ruf nach Nachhaltigkeit ist lauter denn je. Nicht nur Regulatorik wie die Corporate Social Responsibility Directive (CSRD) üben Druck auf Unternehmen aus, sondern auch Kund:innen. Ein Zustand, der Unternehmen vor Herausforderungen stellt. Wie den neuen Anforderungen gerecht werden? Wie die Mitarbeitenden in den Prozess einbinden? Welche Technologien können helfen? Wie Chancen aus den sich ändernden Bedingungen generieren? Fragen, auf die es viele Antworten gibt. Unser Kollege und Experte Niklas Peulen beleuchtet Faktoren, die den Unterschied machen können. 

Eines der zentralen Ziele der Regulierung im Bereich Nachhaltigkeit ist es, Transparenz zu schaffen. Durch die Transparenz soll es gelingen, Unternehmen dazu zu bringen, die sogenannte Triple Bottom Line zu erreichen. Das bedeutet: Organisationen zeigen, dass sie nicht nur wirtschaftlich erfolgreich agieren, sondern auch soziale und ökologische Ziele erreichen. Eine der größten strategischen Herausforderungen für Unternehmen ist folglich: Die geeignete Datenlandschaft und Strategie erarbeiten, um die geforderte Transparenz herstellen.

Regulatorik erzeugt Innovationsdruck

Den meisten Unternehmen dürfte klar sein: Um Transparenz zu erzeugen, benötigen sie Daten. Das erklärte Ziel sollte es daher sein, diese in der richtigen Qualität an der richtigen Stelle zu sammeln und zielgerichtet auszuwerten. So weit so gut. Doch vielen Unternehmen fehlt es noch immer an der Infrastruktur dafür. Der Grund: Sie hinken mit der Digitalisierung hinterher. Aber das ist nicht der einzige Fallstrick. Organisationen benötigen nicht nur Daten von innen, sondern auch von externen Partner:innen entlang der Lieferkette. Eine Mammutaufgabe.

In unsere aktuellen Pathfinder Studie „Treibt Nachhaltigkeit Innovation“ sind wir mit unseren Parnter:innen von TLGG Consulting, Sine Foundation und und Peter Borchers (ESCP Business School, pbo.vc) in diese Thematik tiefer eingestiegen und haben uns angeschaut, wie Unternehmen diese Aufgabe angehen und Handlungsempfehlungen erarbeitet.

Nachhaltigkeit als Chance, ein zukunftsfähiges Unternehmen zu bleiben

Unsere Studie zeigt: Es passiert sehr viel im Bereich ESG (Environmental, Social, and Governance) – sowohl auf der Investmentseite als auch auf der Product-Seite. Es herrscht ein spürbarer Innovationsdruck, um den sich verändernden Rahmenbedingungen gerecht zu werden. Und dieser Druck sollte von Unternehmen als große Chance wahrgenommen werden, spätestens jetzt die Weichen zu stellen für ein weiterhin zukunftsfähiges Unternehmen. Die Zeit ist reif, Nachhaltigkeit fest in die Unternehmensstrategie und -organisation zu integrieren.

Organisationen sollten in diesem Zusammenhang von Anfang an groß denken. Es geht nicht nur darum, einzelne Initiativen zu ergreifen, sondern ESG als integralen Bestandteil der Kernstrategie zu etablieren. ESG-KPIs müssen gemessen und als Faktor für Unternehmensbewertungen in Betracht gezogen werden, um das volle Potenzial der Nachhaltigkeit auszuschöpfen.

Dabei wichtig: die Organisationsstruktur entsprechend anzupassen, um eine nahtlose Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Abteilungen und über die Unternehmensgrenzen hinaus zu ermöglichen. Der Austausch von Informationen und die Nutzung geeigneter Tools sind von zentraler Bedeutung für eine erfolgreiche Umsetzung von Nachhaltigkeitsinitiativen. Es ist Zeit, Silos aufzubrechen und eine integrierte Herangehensweise zu verfolgen.

Foto von Niklas Peulen
„Es geht nicht nur darum, einzelne Initiativen zu ergreifen, sondern ESG als integralen Bestandteil der Kernstrategie zu etablieren.“
Niklas Peulen

Datenerhebung und -austausch als Schlüssel zum Erfolg

Grundlegende Voraussetzungen, um das Thema Nachhaltigkeit im Sinne der CSRD oder des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz zu meistern, sind eine fundierte Datenerhebung und der Austausch relevanter Informationen. Diese bilden das Rückgrat für eine nachhaltige Zukunft.

Wichtig ist: Unternehmen sollten diese Daten über Reporting-Zwecke hinaus nutzen. Denn: Trotz harter Regulatorik und viel Reporting-Aufwand dürfen sie nicht den Raum für Innovationen verlieren. Vielmehr gilt es, Chancen zu nutzen und Produkte und Services innerhalb des neuen regulatorischen Rahmens zu kreieren. Selbst steuern und nicht durch die Regulatorik steuern lassen, sollte die Devise heißen. Dafür ist es essenziell, bestehende Geschäftsmodelle zu validieren und ggf. anzupassen, die neue Datenbasis kann dabei eine zentrale Rolle spielen. Die Königsdiziplin: Die Tripple Botton Line erreichen.

Gleichzeitig ermöglicht die veränderte Gesetzgebung neuen Unternehmen, die eine Tripple oder zumindest Double Bottom Line anstreben, den Eintritt in den Markt und die Chance, neue Value Pools zu realisieren

 

Die Zukunft gestalten: Start-ups & Digitalisierung

Diese aktuelle Dynamik können Unternehmen nutzen und durch strategische Partnerschaften mit innovativen Start-ups oder Big Techs vorantreiben. Diese können beispielsweise helfen, die interne Datentransparenz, -analyse und -strategie herzustellen und zu entwickeln. Denn: Gerade Start-ups sind in alle Regel schneller und agiler und fokussieren sich auf neue Value Pools. Unternehmen, die bereit sind, mit Start-ups zusammenzuarbeiten, können so ihre Effizienz verbessern und neue Märkte erschließen. Gemeinsam können sie den Wandel beschleunigen und eine nachhaltige Zukunft gestalten.

Es gilt: Investitionen in nachhaltige digitale Geschäftsmodelle und Produkte sind Investitionen in eine nachhaltige Zukunft, auch aus wirtschaftlicher Sicht. Unternehmen und Investor:innen, die einen klaren Fokus auf ESG haben, gestalten die Zukunft aktiv mit. Dabei geht es nicht nur um finanzielle Renditen, sondern auch um eine positivere Wirkung auf die Gesellschaft und die Umwelt.

Die Zeit zum Handeln ist jetzt!

Unternehmen stehen vor der Herausforderung, neue Expertise aufzubauen, um nicht nur den regulatorischen und gesellschaftlichen Anforderungen gerecht zu werden, sondern auch die sich verändernde Marktlage zu nutzen. Die Verankerung von Nachhaltigkeit in der Strategie und Organisation ist hier der Schlüssel zum Erfolg.

Gleichzeitig fehlt es noch an vielen Stellen an digitaler Infrastruktur. Spätestens jetzt ist diese unumgänglich, um allen Anforderungen gerecht zu werden und wirtschaftlich bestehen zu können.

Es ist an der Zeit, dass Unternehmen neue Wege gehen, um zukunftsfähig zu bleiben und eine nachhaltige Triple-Bottom-Line zu schaffen. Die Zeit zum Handeln und gemeinsam die Weichen für eine nachhaltige Zukunft stellen und Verantwortung für kommende Generationen zu übernehmen, ist jetzt!

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