HyBex – Interaktive Wasserstoffplattform
Auf dem Weg, ein zentraler Wasserstoff-Hub zu werden, unterstützen wir Belgien.
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RWE Gas Storage West betreibt 5 Erdgasspeicher für den Nord-West Europäischen Erdgasmarkt. Diese sind ein zentraler Teil der Energieinfrastruktur. Gemeinsam mit Exxeta hat das Unternehmen in den vergangenen Jahren eine durchgängige Cloud-Architektur aufgebaut und den Grundstein für die Weiterentwicklung der Wasserstoffversorgung gelegt. Im Interview spricht Guido Neuhaus über Transformation, Partnerschaft, technologische Verantwortung – und warum Vertrauen in kritischen Infrastrukturen der entscheidende Faktor ist.
Der Wendepunkt kam überraschend früh. Bereits im ersten großen Projekt haben wir sehr eng zusammengearbeitet – obwohl wir damals noch nicht einmal direkte Vertragspartner waren. Es gab viele Diskussionen, viel Druck und die Notwendigkeit, pragmatische Lösungen zu finden. Genau daraus entstand Vertrauen. Wir haben schnell gemerkt: Wir ticken ähnlich, wir sprechen dieselbe Sprache, wir lösen Probleme gemeinsam. So ist aus einer klassischen Kunden-Dienstleister-Beziehung eine Partnerschaft geworden, die bis heute trägt.
Damals stand der Wechsel eines alten Dispatching-Systems an. Wir kamen an das Ende des Lebenszyklus der bestehenden Software und mussten entscheiden: machen wir weiter – oder entwickeln wir neu? In der Ausschreibung hat Exxeta nicht das günstigste, aber klar das beste Konzept geliefert. Technisch stark, sauber durchdacht, zukunftsfähig. Das hat uns überzeugt – und sich rückblickend absolut bewährt.
Wir arbeiten wie Kolleg:innen. Es ist ein sehr offenes, vertrauensvolles Verhältnis. Wir bringen die fachlichen Anforderungen und Branchenerfahrung, Exxeta bringt tiefes Technologie-Know-how. So entstehen Lösungen, die über den Standard hinausgehen. Gerade im Dispatching ist das entscheidend: Wir haben das System gemeinsam so weiterentwickelt, dass es perfekt zu unseren Prozessen passt – ohne an Stabilität zu verlieren.
In 2020 mußten wir unsere Infrastruktur neu aufstellen. Die bis dahin bestehende Hosting-Umgebung konnte nicht weiter verwendet werden – so wurde klar: wir brauchen eine neue Plattform. RWE verfolgte bereits eine klare Cloud-Strategie. Gemeinsam mit Exxeta, haben wir damals das Konzept entwickelt, auf Amazons Cloud „AWS“ migriert und den Wechsel an einem fest definierten Stichtag vollzogen. Das Ergebnis war sofort spürbar: deutlich mehr Geschwindigkeit, bessere Skalierbarkeit, geringere Betriebskosten – und die Möglichkeit, neue Features deutlich schneller bereitzustellen.

Ich würde sagen: Das war einmal. Natürlich sind Sicherheit und Regulatorik absolute Grundvoraussetzungen – aber sie schließen die Cloud nicht aus. Im Gegenteil: Gerade in regulierten Umfeldern sorgt Cloud-Technologie für Transparenz und Stabilität. Viele Versorger sind noch vorsichtig, wir haben uns bewusst entschieden, konsequent zu migrieren. Heute läuft bei uns fast alles in der Cloud – und das funktioniert sehr gut.
Die Erweiterbarkeit. Früher hätte man für jede Anpassung physische Server erweitern oder neue Umgebungen aufbauen müssen. Heute dauert das wenige Minuten. Wir haben zudem das technische Dispatching direkt in den Exxeta-Standard integriert – das war früher kaum möglich. Dies ermöglicht uns auch zukünftig neu entstehende Anlagen schnell in die Prozesse zu integrieren und das benötigte Nominierungssystem analog aufzubauen. Das sehen wir insbesondere bei unserem derzeit in Bau befindlichen Wasserstoffspeicher, für den die Systeme ebenfalls zügig zur Verfügung stehen müssen. Das bringt uns enorme Geschwindigkeit und Flexibilität.
Eine zentrale. Wir entwickeln unsere Systeme konsequent H₂-ready. Gemeinsam mit Exxeta arbeiten wir an MTS 2.0, unserer neuen Software-Generation für das Dispatching. Viele Prinzipien aus dem Erdgasmarkt lassen sich übertragen – etwa Bilanzkreise, Sonderprodukte oder Handelslogiken. Noch sind aber nicht alle Vorgaben und Bedarfe an ein System bekannt, so z.B. die Handhabung unterschiedlicher Wasserstoffarten. Es wird jedoch versucht das System so flexible wie möglich aufzustellen.
Es braucht starke Partnerschaften – und Know-how vor Ort. Erfolg in kritischer Infrastruktur entsteht nicht durch Offshoring, sondern durch Nähe, Vertrauen und gemeinsames Arbeiten. Workshops, Austausch, dieselbe Sprache – das macht den Unterschied. Nur so lässt sich Technologie wirklich weiterentwickeln.
Die Geschwindigkeit. Cloud-Architekturen machen uns unabhängiger und reaktionsfähiger. Wir können Innovationen schneller umsetzen, Systeme modular erweitern und neue Anforderungen aus dem Markt direkt integrieren. Das spart Zeit, Geld – und erhöht die Versorgungssicherheit.
„Wirklich helfen“ heißt für mich, Verantwortung zu übernehmen – für Stabilität, für Fortschritt, für Vertrauen. Wir tragen Verantwortung für kritische Infrastruktur. Wenn Technologie und Partnerschaft so zusammenspielen, dass daraus Resilienz entsteht – dann hilft das wirklich.
Danke, Herr Neuhaus.