Zum Inhalt springen
Hände die ein Handy halten über dem Illustrationen von digitalen Anwendungen schweben

Digitale Innovation: Wie, warum und womit wird sie betrieben?

Bloß Innovationstheater oder Katalysator für neue Geschäftsmodelle, mehr Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit? Wir verraten, was digitale Innovation ist, warum sie betrieben wird und wie sie gelingen kann.

In einem immer dynamischeren Marktumfeld müssen sich Unternehmen stetig neu erfinden. Dabei lassen sich viele Herausforderungen, die man früher nur mit enormen Aufwand bewältigen konnte, heute mit digitalen Tools lösen.

Warum digitale Innovation?

So geht es bei digitaler Innovation darum, neue und bessere Systeme und Möglichkeiten zu schaffen, Herausforderungen zu bewältigen, Kund:innenbedürfnisse zu erfüllen, Prozesse zu optimieren und neue Geschäftsmodelle zu erschließen. Mit der Digitalisierung als verbindendes Instrument, um innovative Produkte oder Services für Zielgruppen zu entwickeln. Und vor allem: neue Umsatzpotenziale zu erschließen und zu wachsen.

Dabei sind Cloud-Computing, Automatisierung, digitale Plattformen, Künstliche Intelligenz, Big Data, das Internet der Dinge (IoT) und Blockchain nur einige der Technologien, die im Innovationstheater eine kleinere oder größere Rolle spielen.

Viel entscheidender ist jedoch die Fähigkeit, schnell auf Veränderungen zu reagieren und sich an neue Gegebenheiten anpassen zu können. Denn tut man das nicht, tun es die anderen. Dazu können inkrementelle Innovationen auch „kleine“ Verbesserungen bewirken, um bestehende, interne Abläufe zu optimieren und Kosten zu sparen – und vor allem Mitarbeitende befähigen, Zeit für wertgenerierende Aufgaben zu haben.

Die stärksten Innovationstreiber auf einen Blick:

Technologischer Fortschritt: Durch die rasante Entwicklung und Verbreitung neuer digitaler Technologien entstehen neue Möglichkeiten für digitale Innovation.

Veränderte Kund:innenbedürfnisse: Verbraucher:innen erwarten nahtlose digitale Erlebnisse in allen Lebensbereichen. Unternehmen müssen darauf reagieren, indem sie ihre Angebote für Kund:innen verbessern und erweitern.

Dynamischer Wettbewerb: Indem sich Unternehmen auf digitale Innovation konzentrieren, können sie ihre Effizienz, Produktivität, Produktqualität, Produktportfolio und Kund:innenerfahrung verbessern.

Zunehmende Regulierung: Regulierungsbehörden schaffen Anreize für digitale Innovation, indem sie Unternehmen durch Vorschriften dazu bewegen, in bestimmte digitale Technologien oder Geschäftsmodelle zu investieren. Momentan z.B. sehr stark im ESG-Bereich.

Was sind die Ziele digitaler Innovation?

Eins der wichtigsten Ziele ist Wachstum, Wettbewerbsfähigkeit, Nachhaltigkeit und Effizienz: Digitale Innovation soll dabei helfen, Routineaufgaben zu automatisieren, Prozesse zu optimieren und Arbeitsabläufe zu rationalisieren.

Vor allem soll digitale Innovation aber dazu beitragen, die Kund:innenerfahrung zu verbessern, indem sie die Interaktion zwischen Zielgruppen und Unternehmen erleichtert. Etwa durch die Bereitstellung personalisierter Angebote, schneller beantworteten Anfragen oder einer verbesserten User Experience.

"Digitale Innovation verbessert die Kund:innenerfahrung."
Julia Steffens, Lead Digital Strategy

Stichwort Kundenzentrierung: Mehr denn je müssen Unternehmen wissen, was ihre Kund:innen wollen. Nur dann sind sie in der Lage, die Bedürfnisse bestmöglich zu erfüllen. Nicht umsonst steht am Anfang eines jedes Innovationsprozesses immer der Mensch im Mittelpunkt. Dazu können durch digitale Innovationen auch völlig neue Business Cases entstehen, die vorher undenkbar waren. Ein Beispiel: ChatGPT – ein Tool, welches die Arbeit von Knowledge-Workern gerade stark verändert.

Welche Innovationsarten gibt es?

Core Innovation: Zielt auf die eigenen Kernkompetenzen ab, um bestehende Produkte, Prozesse oder Fähigkeiten zu verbessern oder zu erneuern. Das Ziel ist es, wettbewerbsfähig zu bleiben oder neue Marktnischen zu erschließen.

Adjacent Innovation: Das Konzept der „angrenzenden Innovation“ bezieht sich auf die Entwicklung neue Produkte oder Services, die eine natürliche Erweiterung oder Ergänzung des bestehenden Portfolios darstellen.

New Innovation: Hier geht es um die Entwicklung neuer Produkte und Services, die nichts mit dem eigentlichen Kerngeschäft zu tun zu haben. Um schnell und autark entwickeln zu können, sollten die Synergien aus dem Mutterunternehmen so klein wie möglich sein.

Welche Innovationsvehikel werden genutzt?

Open Innovation: Alle Spielarten vom Besuch von Startup-Konferenzen über den Betrieb von Innovationslaboren bis hin zur Kollaboration zwischen Unternehmen und externen Partnern wie Kund:innen, Lieferant:innen oder auch Start-ups, um Innovationen zu entwickeln.

Corporate Startup Partnering (CSP): Auch Venture Clienting genannte institutionalisierte Zusammenarbeit mit Start-ups, die sowohl für Produkt- als auch für Prozessinnovationen betrieben wird.

Corporate Venture Capital (CVC): Strategische Minderheitsbeteiligungen an Start-ups, entweder durch direkte Beteiligungen oder Fund-of- Fund-Strukturen.

Venture Building: Der unternehmerisch getriebene Aufbau neuer Geschäftseinheiten und Unternehmen, üblicherweise mit externen Gründer:innenteams.

Wie wählt man den passenden Ansatz aus?

Du weißt, welche Art von Innovation am besten mit den strategischen Zielen deines Unternehmens zusammenpasst? Dann kannst du auch den passenden Ansatz wählen. Zunächst stellt sich meist die Frage, ob man die Innovation als Portfolioerweiterung entwickelt oder ob sie soweit vom Kerngeschäft entfernt ist, dass man sie abgetrennt auf den Markt bringt.

Üblicherweise nutzen große Unternehmen und Konzerne auch jedes Vehikel: Es wird in eigene Start-ups und Accelerator investiert, es gibt Inkubatoren, interne Innovationsteams und meist auch dedizierte Innovationsmanager:innen, die Ideen vorantreiben. Wenn man es sich leisten kann, macht es Sinn, das Thema breit zu streuen und die Systeme der digitalen Transformation zu nutzen.

Das ist vor allem für KMUs interessant: Ist das Innovationsbudget begrenzt, sollte man genau evaluieren, was das passende Vehikel ist. Und das hängt dann nicht allein vom verfügbaren Geld, sondern vor allem davon ab, welche Mitarbeitenden das Thema treiben können und welche technologischen Lösungen eingesetzt werden.

"Ist das Innovationsbudget begrenzt, sollte man genau evaluieren, was das passende Vehikel ist."
Julia Steffens, Lead Digital Strategy

Warum ist „Enablement“ so wichtig?

Denn in puncto Innovation sind Menschen die größte Limitation: Man kann Ideen entwickeln und sich mit Innovationen beschäftigen, so viel man will. So lange kein Humankapital mit der Fähigkeit zur Umsetzung vorhanden ist, bringt alles nichts. Es braucht entsprechende Talente, um Ideen zum Fliegen zu bringen, und Technologie, um den Prozess zu unterstützen. Und das ist auch der Grund, warum manche Gründer:innen für das gleiche Businessmodell mehr Wagniskapital als andere erhalten. Weil die Erfolgsaussichten einfach vielversprechender sind.

So geht es bei digitalen Innovationen immer darum, Unternehmen und die darin tätigen Menschen zu befähigen, werthaltige Ideen umzusetzen. Und so nehmen wir gewissermaßen eine Product Manager Rolle ein, um Unternehmen auf dem Weg zum Most Viable Product (MVP) zu begleiten. Durch den Einsatz von digitalen Technologien können wir die Transformation beschleunigen und die Wettbewerbsfähigkeit steigern.

Wie pickt man die richtigen Innovationen heraus?

Es geht darum, internes Fachwissen in die richtige Richtung zu lenken, damit werthaltige Ideen Früchte tragen können. Dafür muss man die Innovationen herauspicken, die in puncto Kosten, Aufwand und Risiko im besten Verhältnis zum Ergebnis stehen. Nutze das Exxeta Validation Framework und finde schon früh heraus, ob du für deine Zielgruppe ein Problem löst und ob sich Wert daraus schöpfen lässt. Durch den gezielten Einsatz von Informationstechnologie können wir den Innovationsprozess optimieren und die Effizienz steigern.

Dann kommt es auf die Voraussetzungen an: Sind die passenden Menschen mit an Bord? Können die umsetzenden Teams so autark wie möglich agieren, um Innovationen schnell und ungestört umzusetzen? Gibt es klar definierte Go und No-Go Kriterien? Ist ausreichend Budget vorhanden? Kannst du diese und noch andere Fragen für dich beantworten, ist die Chance groß, dass es bei deinem Innovationstheater Applaus und vielleicht sogar eine Zugabe gibt.

Pathfinder Studie

Sieh dir unsere Studie zum Thema "Innovation in der Krise" an. Wir haben zusammen mit TLGG Consulting, ESCP und GlassDollar untersucht, wie Unternehmen die Herausforderungen meistern und Chancen ergreifen.

More Innovation