Meinung von Norman Lieder, Senior Director ETS CloudDev & Ops Services
Wie und wo arbeiten wir künftig? Eine Frage, die spätestens seit der Pandemie viele – und auch mich - beschäftigt. Gerade Schreibtischarbeiter:innen stellen sich seither die Frage, ob es nicht egal ist, wo dieser Schreibtisch steht: Bei den Kund:innen, im Büro, zu Hause oder im Coworking Space.
Diese Fragen stellte sich glücklicherweise auch Exxeta und entschied: Exxeta Mitarbeitende dürfen arbeiten, von wo sie wollen – remote, im Büro oder bei den Kund:innen. Vorausgesetzt: Präsenz vor Ort bei den Kund:innen oder im Büro ist nicht aus spezifischen Gründen notwendig. Die Devise: People first – die Mitarbeitenden und ihre Bedürfnisse stehen im Mittelpunkt. Mehr dazu hier.
Das Land gewinnt an Attraktivität
Parallel zu dieser Entwicklung passierte noch etwas: Städte verloren in der Pandemie plötzlich an Attraktivität. Warum? Alle Angebote, die eine Stadt ausmachen – Kultur, Konsum, Unterhaltung – waren nicht zugänglich. Der Weg in die Natur aber weit. Auch die Nähe zum Flughafen oder Fernbahnhof rückten in den Hintergrund, da das Pendeln wegfiel. Zusätzlich stiegen und steigen die Mieten in Großstädten ins Unermessliche, in kleineren Städten und auf dem Land gab es noch erschwinglichen Wohnraum. Warum also nicht raus ins Grüne ziehen?
Diese Frage stellten und stellen sich zumindest junge Familien mit Kindern verstärkt - darunter natürlich auch viele gut ausgebildete und hochqualifizierte Fachkräfte. Das Ziel: eine bessere Work-Life-Balance durch kürzere Fahrtwege und idealerweise mehr Unterstützung durch die Familie. Vorteile, von denen viele langfristig, ganz unabhängig von einer Pandemie, profitieren dürften.
Umdenken beim Recruiting
Diese Entwicklung – sollte sie sich fortsetzen – beeinflusst auch die Talentsuche von Unternehmen. Wenn die Anwesenheit der Mitarbeitenden in den Hintergrund rückt, tut es auch ihr Wohnort. Unternehmen können also weit über ihre Standortgrenzen hinaus nach neuen Mitarbeitenden suchen und so idealerweise ihren Talentpool spürbar vergrößern.
Der Startschuss für mehr Innovation?
Noch ist das zugegebenermaßen nur ein kleiner Trend. Noch immer zieht es mehr Menschen in Großstädte als in Kleinstädte oder gar aufs Land. Aber kleinere Städte sowie die Speckgürtel rund um Großstädte gewinnen unweigerlich an Attraktivität. Könnte diese Entwicklung für diese Orte ein Anstoß für mehr Investitionen in Innovationen sein?
Der ländliche Raum und Kleinstädte in Deutschland sind nicht gerade für moderne, digitale Prozesse oder gar innovative Raumnutzungskonzepte bekannt. Doch der gesellschaftliche Druck ist da und wächst sicherlich auch durch den Zuzug.
Ideen und Ansätze gibt es viele: Von Bike oder Ride Sharing, Smart-City-Ansätzen, Co-Working-Möglichkeiten über digitale Verwaltungsprozesse bis hin zu innovativen und klimafreundlichen Raumnutzungskonzepten gibt es viel Potenzial. Und warum sollen in manchen Bereichen rund um Innovation und Digitalisierung nicht einmal die Kleinstädte Vorreiter sein?
Hilfe bei der Umsetzung
Um solche Projekte umzusetzen, fehlt Städten und Kommunen häufig das Know-how sowie finanzielle Mittel. Deswegen ist es wichtig, dass sie sich helfende Hände zur Unterstützung suchen, die kreative Ideen und die notwendige Erfahrung mitbringen. Der Zuzug könnte die Motivation, solche Projekte zu stemmen, erhöhen. Erhöht eine moderne Gemeinde doch sicherlich auch die Attraktivität für Zuzügler:innen.