„GreenPickUp“ denkt Paketzustellung neu - datengetrieben und nachhaltig
Ein Leben ohne Online-Shopping? Für die meisten von uns kaum mehr vorstellbar. Das hat Folgen für die innerstädtische Paketzustellung – denn sie wird immer komplexer und belastet unsere Städte zunehmend. Das wollen wir ändern. Deswegen entwickeln wir in diesem Kontext zusammen mit dem Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) im Rahmen des Projekts "GreenPickUp" eine innovative Lösung, die die Art und Weise, wie wir Pakete erhalten, grundlegend verändert.
Die Herausforderung: Nachhaltige Paketzustellung in der Stadt
Derzeit werden Pakete häufig noch von Lieferfahrzeugen mit Verbrennungsmotoren zugestellt. Diese verschmutzen nicht nur die Luft, sondern blockieren auch Straßen und Radwege.
Die Forschenden des Fraunhofer Instituts IAO stellten sich deshalb folgende Frage: Wie kann die Paketzustellung in Großstädten sowohl umweltfreundlich als auch kosteneffizient gestaltet werden, ohne dabei die Lebensqualität der Bewohner:innen zu beeinträchtigen. Am Beispiel Stuttgart testen wir es nun aus.
An diesem Projekt sind neben dem Fraunhofer Institut IAO und Exxeta auch das Institut für Arbeitswissenschaft und Technologiemanagement IAT der Universität Stuttgart und das Institut für Enterprise Systems (InES) der Universität Mannheim beteiligt.
GreenPickUp: Eine revolutionäre Idee
Die Antwort auf diese Frage soll das Forschungsprojekt "GreenPickUp" liefern. Im Rahmen dieses Projekts entwickeln wir eine Plattform, die – datengestützt – den idealen Ort für mobile Übergabepunkte “Green Pickups” berechnet. Die Idee ist einfach aber wirkungsvoll: Kund:innen nehmen ihre Pakete an Orten entgegen, an denen sie ohnehin unterwegs sind, beziehungsweise die nahe an ihren täglichen Wegen liegen.
Basis dafür: Daten – unser Spezialgebiet.
Mobile Paketstationen - Die "GreenPickUps"
Um diese Vision umzusetzen, planen die Partner:innen des Projekts, mobile Paketstationen namens "GreenPickUps" in der Stadt aufzustellen. Diese werden flexibel und nachfrageorientiert per Lastenrad bewegt. Das sorgt für kurze Wege und möglichst wenig CO2-Emmissionen. Das Ergebnis: Durch die geschickte Platzierung dieser Stationen können Pakete effizienter und nachhaltiger zugestellt werden.
Daten und KI steuern die Zustellung
Ein Schlüsselaspekt von "GreenPickUp" ist die Nutzung von Daten und künstlicher Intelligenz (KI). Durch die Analyse von Datenquellen, wie sie bei der Stadtverwaltung, Logistikunternehmen und Verkehrsunternehmen vorhanden sind, erstellt unsere Plattform Prognosen zum Paketaufkommen und zum Verkehr. Dies ermöglicht die tägliche Optimierung der Standorte für die "GreenPickUps". Um das zu gewährleisten, führt das Institut für Enterprise Systems (InES) der Universität Mannheim KI-basierte Simulationen durch, um den Einsatz von bis zu 100 "GreenPickUps" in der Stadtlogistik zu analysieren.
Die Zukunft der Innenstadtlogistik
"GreenPickUp" ist nicht nur ein Projekt, sondern auch ein Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Innenstadtlogistik. Übergeordnetes Ziel ist es, perspektivisch eine Datenplattform zu schaffen, die die Innenstadtlogistik branchen- und anbieterübergreifend organisiert und optimiert. Neben den "GreenPickUps" könnten in Zukunft auch digitale Frachtbörsen und sogar Flugdrohnen über diese Plattform gesteuert werden.
Ein ausgezeichnetes Projekt
Bundesumweltministerin Steffi Lemke hat das Projekt “Green PickUp” im Rahmen des Wettbewerbs #mobilwandel2035 auf einer Konferenz des BMUV ausgezeichnet; als Projekt mit besonderem Innovationscharakter für eine nachhaltige Mobilität im Jahr 2035. “GreenPickUp” ist damit eines von fünf Projekten in der zweiten Förderphase des Wettbewerbs. Die fünf Projekte werden in den kommenden zwei Jahren vom BMUV mit insgesamt 3,75 Millionen Euro gefördert. Ziel des Wettbewerbs: Ideen für eine ökologisch sowie sozial nachhaltige Mobilität der Zukunft fördern.
Mehr über den Projektträger – die Zukunft - Umwelt - Gesellschaft (ZUG) gGmbH – gibt es hier.
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