Entwicklungshelfer: als Consultant, Student und Dozent
Valentin Lauritz Müller ist bei Exxeta im Team Digital Sales Solutions tätig und steht an der Schnittstelle zwischen IT und Business. Durch seine technologische Expertise agiert er als Vermittler zwischen Entwickler:innen und Kund:innen. Valentin hat eine Leidenschaft für Wissenstransfer – das zeigt er nicht nur als Consultant und Mentor bei Exxeta, sondern auch als Dozent an der DHBW Mannheim.
Valentin, wofür schlägt dein Herz bei Exxeta?
Vor allem für Technologie und alles, was man damit machen kann. Ich habe Wirtschaftsinformatik studiert und komme ursprünglich aus dem Gesundheitswesen, wo ich bereits im digitalen Umfeld gearbeitet habe. Ich wollte schon immer Tech-Themen vorantreiben. In meiner letzten Firma habe ich coole Projekte mitgestaltet, hatte aber oft das Problem, dass es im Gesundheitsbereich viele Restriktionen und Hürden gibt. Daran sind spannende Projekte und Ideen häufig gescheitert und man ist nicht weitergekommen. Aus diesem Grund wollte ich meinen Blick weiten und schauen, was in anderen Branchen los ist und ob da mehr geht. So bin ich auf Exxeta gestoßen. Was mich von der ersten Stunde an begeistert hat, war die Offenheit, die mir entgegengebracht wurde, auch schon im Bewerbungsprozess. Ganz stark damit verbunden war auch der Spirit: Ich habe schon in den ersten Gesprächen gespürt, dass die Leute richtig Bock auf das haben, was sie machen. Alle wollen Dinge vorantreiben und mit Technologie etwas bewegen – und im Idealfall die Welt ein Stück besser machen. Die Begeisterung für Technologie ist einfach da.
Du arbeitest im Bereich Digital Sales Solutions, unter anderem als Requirements Engineer für große Konzerne. Was sind die wichtigsten Fähigkeiten oder Eigenschaften, die jemand in deiner Position mitbringen sollte?
Gerade durch die verschiedenen Rollen, die ich in meiner täglichen Arbeit einnehme, ist eines ganz klar: Ich muss die Sprache beider Seiten sprechen. Einerseits geht es um die Sprache der Fachbereiche, denn ich muss verstehen, was die Kund:innen benötigen und was ihnen wichtig ist. Was sind die Anforderungen an das Softwareprodukt? Manchmal steckt hinter einer Anfrage eine bestimmte Vorstellung oder eine ganz bestimmte Lösung, die sich die Kund:innen wünschen. Meine Aufgabe besteht darin, diese Wünsche zu identifizieren und in eine Sprache zu bringen, die unsere Entwickler:innen verstehen. Dann bespreche ich mit den Tech-Teams, was der beste Ansatz ist und ob es einen neuen Trend gibt, der uns helfen könnte. Der Vorteil ist, dass ich auch die technologische Seite verstehe und mich in die technologischen Diskussionen einbringen kann. Meine Aufgabe ist das Vereinen von zwei Welten, das ist eine spannende Transfer- und Übersetzungsleistung.
Welche Herausforderungen begegnen dir, wenn du IT und Business zusammenzubringst?
Die Herausforderung besteht darin, herauszufinden, was die Kund:innen wirklich wollen. Wie können wir die wichtigen Funktionalitäten identifizieren, die unseren Kund:innen am Ende etwas nützen und Wert stiften? Und was sind zusätzliche Features, also die goldenen Wasserhähne, die noch angebracht werden sollen? Wir müssen die schönste Welt mit der besten Funktionalität zusammenbringen. Und dann gibt es noch die Restriktionen des Budgets und der Technologie. Ich will möglichst viele Anregungen geben und aufzeigen, was man besser machen kann. Meine Aufgabe ist es auch, Bereiche zu finden, die die Kund:innen noch nicht auf dem Schirm haben – oder von denen sie noch gar nicht wissen, dass es sie gibt. Man muss über den Tellerrand schauen. Generell versuche ich immer, den technischen Blickwinkel beizubehalten, wenn ich in einem Projekt bin.
Dein Herz schlägt nicht nur für Hightech, sondern auch für die Aneignung und Weitergabe von Wissen.
Genau, das ist mein zweites Herzensthema. Ich nehme über Exxeta viele Schulungs- und Zertifizierungsmöglichkeiten in Anspruch, aber versuche das auch unabhängig zu machen. Es gibt so viele spannende Dinge, die man noch lernen kann. Dieses Jahr beginne ich ein berufsbegleitendes Masterstudium in Management Analytics and AI an der Mannheim Business School, um mich weiterzuentwickeln. Ich arbeite weiterhin in Vollzeit bei Exxeta und das Studienkonzept ist in Blöcke aufgeteilt, was sich sehr gut vereinen lässt.
Warum hast du dich gerade für diesen Master entschieden?
Ich finde das ganze Thema AI sehr spannend. Da gibt es ständig technologische Änderungen und Neuerungen, die für einen großen Fortschritt sorgen. GenAI hat zum Beispiel das Thema Chatbots neu aufgegriffen und ermöglicht ganz neue Interaktionen, zum Beispiel als Shopping-Agent, der im Onlineshop weiterhelfen kann und die erste Schnittstelle zum Support bildet. Durch AI und detaillierte Datenauswertungen können persönliche Erlebnisse im digitalen Kontext dargestellt werden, die bisher nur im Laden möglich waren. Websites werden noch persönlicher gestaltet, um die Kund:innen durch personalisierte Texte und Bilder abzuholen. Das nennt man Hyperpersonalisierung: Heute heißt es nur „Hallo Valentin“, aber in Zukunft werden wir ein digitales Modell von uns hochladen, das unsere Kleidung im Shopping-Bereich präsentiert. Mein Master ist zwar keine typische Wahl für meine jetzige Rolle, weil er auch stark in Richtung Data Science geht. Aber ich wollte das unbedingt machen und habe von meiner Führungskraft grünes Licht bekommen.
In diesem Jahr bist du nicht nur Consultant und Masterstudent, sondern auch selbst als Dozent tätig.
Das kam tatsächlich überraschend. Ich selbst hatte nicht den ursprünglichen Wunsch, sondern meine ehemalige Studiengangsleiterin hat mich gefragt, ob ich einen Kurs übernehmen möchte. Ich habe es dann einfach gemacht, weil ich meinen Horizont erweitern wollte, und habe schnell gemerkt, dass es mir wirklich Spaß macht. Ich glaube, dass gerade Leute aus der Praxis den Studierenden viel mitgeben können. Diese Erfahrung habe ich zumindest in meinem Bachelorstudium gemacht. Die Dozent:innen aus der Wirtschaft konnten uns viele Praxisbeispiele mitgeben und das hat mir immer besser gefallen, weil es näher an der Realität war.
Für mich ist das zu einem Herzensprojekt geworden, weil ich merke, dass ich dadurch etwas zurückgeben kann. Wissensbildung geht in beide Richtungen, und jetzt kann ich mal anderen Menschen etwas beibringen und ihnen dabei helfen, die Dinge zu verstehen. Ich will auch Themen aus meiner Arbeit einbringen. Für mich ist es wichtig, dass die Studierenden mir Fragen stellen können: über meinen aktuellen Job, über Technologie, über mögliche Jobs und ihre Zukunft, über neue Trends…
Wie ergänzen sich deine Arbeit bei Exxeta und deine Rolle als Dozent?
Von Exxeta nehme ich das ganze Praxiswissen mit in die Uni, auch die Interaktionen mit den verschiedenen Teams und Kund:innen, all die Projekterfahrungen und Trends. So ist der Wissenstransfer nicht nur theoretisch, und das ist ein großer Mehrwert. Auf der anderen Seite ist es als Dozent eine Sache, etwas zu wissen, aber es ist eine andere Sache, dieses Wissen zu transferieren, komplexe Konzepte zu erklären und verständlich zu machen. Diese Soft Skills nützen mir wiederum auch in meinem Job. Wenn wir komplexe technologische Algorithmen für unsere Kund:innen entwickeln und diese dann kondensieren, müssen wir das kommunizieren. Auch Fachfremde müssen die Essenz verstehen.
Dein drittes Herzensthema ist die Balance zwischen Individuum und Gemeinschaft bei Exxeta. Was meinst du damit?
Wir sind in vielerlei Hinsicht sehr verschieden, sei es im jeweiligen Team, im Fachbereich und über alle Standorte hinweg. In meinem Team gibt es verschiedene Nationalitäten in allen Altersklassen, mit ganz unterschiedlichen Backgrounds. Alle haben ihre Stärken und Schwächen. Ich glaube, dass uns das als Unternehmen bereichert, weil man dazu angeregt wird, anders zu denken und Dinge neu zu betrachten. Gleichzeitig bilden wir eine Gemeinschaft und glauben an unsere Arbeit, weil wir wissen, dass wir mit technologischen Innovationen etwas bewegen können. Wir unterstützen uns über alle Fachbereiche hinweg und es wird einem immer geholfen.
Gibt es bestimmte Momente bei Exxeta, an die du dich besonders gerne erinnerst?
In einem Projekt war ich eigentlich in einer fachlichen Runde tätig, als Scrum Master und Business Analyst, und es ging um die Modernisierung der IT-Landschaft. Ursprünglich hatten wir gar nicht den Auftrag, irgendetwas zu automatisieren, aber durch Zufall ist mir etwas aufgefallen. Die Kolleg:innen im Unternehmen mussten einmal im Monat mehrere Excel-Tabellen exportieren, auswerten, grafisch darstellen und danach alles in eine PowerPoint-Präsentation packen und an den CIO schicken. Das war ein aufwendiger Prozess und bei der manuellen Auswertung ging auch schon mal etwas schief.
Ich habe im Studium Python als Programmiersprache gelernt, die sich gut für Automatisierungen und Datenauswertungen eignet. Also habe ich angefangen, diesen Prozess nebenbei zu automatisieren und habe immer mal wieder ein oder zwei Stunden reingesteckt. Schlussendlich habe ich ein kleines Programm geschrieben, in dem die Fachanwender:innen die Excel-Dateien einlesen konnten und dann direkt die fertigen Daten rausbekommen haben. Das war eine extreme Zeitersparnis: Früher hat das einen Tag gedauert und der manuelle Prozess war sehr fehleranfällig, mit meinem Programm war es nur noch maximal eine halbe Stunde mit allem Drum und Dran.
Du brennst für Hightech. Wann hat diese Leidenschaft begonnen?
Als ich ungefähr vier Jahre alt war, habe ich den Laptop meines Großvaters benutzt. Damals gab es das Spiel „Charlie the Duck“. Man war eine Ente und musste von links nach rechts laufen, ähnlich wie bei Super Mario. Ich habe das sehr gerne gespielt und es war mein erster Kontakt mit Technologie. Damals hat mir mein Großvater beigebracht, wie das alles funktioniert. Heute ist es umgekehrt: Jetzt helfe ich meinem Opa mit seinem Smartphone und bringe ihm bei, wie man Fotos mit Whatsapp verschickt. So ist das mit der Technologie, es geht immer weiter und alles verändert sich.
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