Das Rennen nach einem höheren Sinn: Exxeta-CEO Andreas im Gespräch
Wofür schlägt dein Herz bei Exxeta, Andreas?
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Egal ob Google Ventures, Intel Capital oder Sapphire Ventures – Corporate Venture Capital ist seit Jahren bekannt und als Sonderform der Start-up-Finanzierung immer beliebter. Etablierte Vertriebsnetzwerke, jahrelange Domain-Expertise und womöglich die eigenen Investor:innen als Kund:innen – CVCs versprechen viele finanzielle und strategische Vorteile für junge Unternehmen.
Was auf den ersten Blick glänzt, ist jedoch nicht immer auch Gold: CVCs werden vom Mutterkonzern immer wieder als Business Development Unit genutzt, um neue Trends und Technologien zu finden, die das eigene Kerngeschäft erweitern oder um neue Produkte oder Kundengruppen zu erschließen. Das macht sie stark abhängig von internen Konzernstrukturen und dem Buy-in des Managements, da ohne dessen Zustimmung keine Investments getätigt werden können.
Die Folge: Schlecht aufgesetzte CVCs oder sogenannte “Strategen” sind für die Start-ups oft zu langsam und für viele VCs in frühen Phasen eine “Red-Flag”. Das erschwert CVCs generell den Zugang zu wertvollem Dealflow und Netzwerken und verhindert die effektive Zusammenarbeit mit Industrie_Leader:innen. Ein weiteres Problem: Oft fehlen Strukturen und Formate, die effizienten Wissenstransfer zwischen Unternehmen und Start-up ermöglichen und die Zusammenarbeit effizient gestalten.
Der Weg aus dem Dilemma: CVCs müssen sauber aufgesetzt und weitestgehend unabhängig vom Mutterkonzern in Kapitalausstattung und Entscheidungsstruktur umgesetzt werden. Denn, richtig aufgesetzt können Corporate VCs richtig starke Partner:innen sein, die klassische VCs durch POCs, Vertrieb und operative Expertise ergänzen. Wichtig sind für Gründer:innen fünf Kriterien, auf die es sich lohnt zu achten, um den optimalen CVC zu finden:
Corporate VCs sollten allen beteiligten Partnern (Start-ups und Co_Investor:innen) einen eindeutigen und wahrnehmbaren Vorteil bieten, sodass eine Partnerschaft für alle Seiten gewinnbringend ist – Exxeta Ventures tut dies beispielsweise durch ein “Tech-for-Equity-Modell".
Das bedeutet: Wir treten als Finanzinvestor auf und bieten Portfolio-Unternehmen die Möglichkeit, zu günstigen Konditionen mit unseren Tech_Expert:innen zusammenzuarbeiten. Das ermöglicht Start-ups und Investor:innen eine einfachere Skalierung, bspw. durch Wachstum im Enterprise-Bereich, Integrationen und Schnittstellenentwicklung – alles Dinge, die das Tech-Team eines Start-ups sonst überproportional viel Zeit und Budget kosten.
Jeder CVC sollte einen klaren Mehrwert bieten und euch als Gründer:in in eurer Wachstumsphase und Industrie weiterbringen. Klare Fragen nach dem geleisteten Mehrwert im Portfolio und Referenzen anderer Gründer:innen sind hier wichtige Indikatoren.
Für den vollen Fokus auf das bestehende Portfolio sollte ein Corporate VC ausschließlich in Bereiche investieren, die er aus der täglichen Arbeit kennt und in denen starke interne Expertise vorhanden ist. Das sorgt dafür, dass sinnvoller Mehrwert gestiftet werden kann – auch in Form von hands-on Operations-Support.
Breite und oder schwammige Thesen helfen in unsicheren Marktlagen nur dem (Single) LP dabei, strategische Agenden zu platzieren. Das Team und das Portfolio sollten hier eine einheitliche Sprache sprechen und es lohnt sich, als Gründer:in bei jedem veröffentlichten Deal offen zu fragen, warum der CVC investiert hat, was er sich erhofft hat und wie das Investment zu seiner These und Strategie passt.
Management und Strategie unterliegen Trendzyklen. Wichtig ist daher, dass der Mutterkonzern hauptsächlich finanzielles Interesse an dem Start-up hat und nicht nur strategische Ziele für das eigene Unternehmen verfolgt, die beim nächsten Vorstandswechsel über Bord gehen. Kling hart, bedeutet aber vollen Fokus auf den Erfolg des Start-ups durch operative, technische und vertriebliche Unterstützung sowie weitere Follow-On Investitionen in den folgenden Jahren und kein Exit in der Series B.
Insbesondere bei Freigabezyklen von Investmentbudgets durch Boardgremien können Follow-Ons und somit eine nachhaltige Perspektive gefährdet sein – auch bei Evergreens. Es empfiehlt sich, nachzuhaken, wie die Verteilung zwischen Neu -und Follow-On-Investments geplant ist, wie die Mittel des LPs fließen und wie die Gesellschafts- und Governancestruktur des CVC ausgestaltet ist.
Das Problem der adversen Selektion (nur inferiore Deals zu sehen, die in einem von Ausreißern geprägten Markt unterperformen) ist keine CVC spezifische, aber immanente Herausforderung. Wer mit strategischer Brille und ohne These sucht, nicht aus der Branche kommt und wenig externe Kontakte zu Universitäten, v.a. aber VCs, Angels und Family Offices unterhält, bekommt meistens nur die Deals zu sehen, die diese Kriterien erfüllen und in den meisten Fällen keine positiven Outlier sein werden.
Dies sollte durch aktives Sourcing im Netzwerk und gezieltes Scouting konterkariert werden. Übrigens: Adverse Selektion gilt auch in Start_up_Richtung: Achtet darauf, mit wem ein CVC co-investiert, um sicherzugehen, dass ihr euch in einem Top-Percentil befindet. Zudem sollte ein Netzwerk an VC-Kontakten und relevante (Vor-) Erfahrung vorhanden sein, damit die Untiefen der CVC-Umsetzung bekannt sind und gezielt vermieden werden können.
Wir machen es kurz: Wer wertvolle Deals abschließen möchte, muss schnell und effektiv sein. Deshalb muss das Vehikel des Corporate VC so aufgesetzt sein, dass Investments schnell stattfinden können und die Kosten im Griff bleiben. Dazu zählen auf der operativen Seite mindestens wöchentliche Jour Fixes mit Entscheidungsträger:innen, die den Dealflow spiegeln und potenzielle Leads früh identifizieren sowie ein schneller Entscheidungsprozess (<2-4 Wochen). Auch flexible Investment-Committees helfen, schnell zu handeln.
Da auch Unternehmen den Besitzenden oder das Management wechseln und Kosteneffizienz immer gern gesehen ist, sollten die Kosten marktüblich sein – und die Personal- und Scouting-Aufwände im Vergleich zum oft geringen Paid in Capital nicht aus dem Ruder laufen. Achtet darauf, wofür der CVC Geld ausgibt – bspw. Marketing und Konferenzen oder Portfolioarbeit und operativen Support, sowie darauf, wer ihn juristisch, technisch oder steuerlich berät und welche Schritte der DD selbstständig oder extern durchgeführt werden.
Nachhaltige und disruptive Innovation funktioniert meist nicht ohne externe Kapitalgeber:innen – egal ob in Form von Venture Capital, Business Angels oder Family Offices. Auch Corporate Venture Capital gehört zu den typischen Kapitalformen für Start-ups, ist bei ihnen jedoch weniger beliebt. Ein Fehler, wenn man darauf achtet, den richtigen Partner zu finden. Damit beide Seiten – sowohl Start-ups als auch Kapitalgebende – von der Zusammenarbeit profitieren, muss das Thema Corporate Venture Capital neu gedacht werden.
Denn durch die mögliche operative Unterstützung durch die Expertise des Corporates bietet Corporate Venture Capital echten Mehrwert über die Finanzspritze hinaus. Voraussetzung: Der CVC agiert marktüblich und hat neben einer klaren These auch eine langfristige Strategie gewählt und schnelle Prozesse etabliert. Sprich: Wenn der CVC ähnlich agiert, wie ein guter Tier1-VC es machen würde, seid ihr auf der sicheren Seite, denn dann profitiert ihr zusätzlich von der operativen Komponente und im besten Fall auch von Vertriebskontakten.
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