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Christina Albrecht spricht in die Kamera

Integration von GenAI in Unternehmen: Mit Wille, Wissen und Leidenschaft

GenAI braucht Botschafter:innen – in jedem Unternehmen. So unsere Kollegin Christina Albrecht. Als Senior Director für Transformation begleitet sie seit über 15 Jahren Unternehmen bei der Einführung und Etablierung neuer Technologien und Geschäftsprozesse. Jetzt mit Fokus auf Künstliche Intelligenz und Generativer KI. Denn sie ist überzeugt, dass die Einführung von Technologie nur gelingt, wenn die Menschen überzeugt sind. Ein Gespräch über einen spannenden Prozess mit Zukunft. 

Tina, was ist das Wichtigste für eine erfolgreiche Transformation?

Wir müssen verstehen, dass eine erfolgreiche Transformation über Menschen und Teams läuft. Das ist bei jeder Veränderung so. Ich begleite seit über 15 Jahren Teams und Unternehmen in solchen Prozessen. Anfang und Mitte der Nullerjahre, während des IT-Booms, begannen Unternehmen, Arbeitsplätze und IT und aus weiteren Geschäftsprozessen auszulagern. Plötzlich gab es Mitarbeitende und Lieferant:innen auf der ganzen Welt. Mitte der Zehnerjahre holten Unternehmen wieder mehr Arbeitskräfte zurück. Denn dann standen Innovation, Geschwindigkeit und selbstverantwortliches Arbeiten im Fokus der Unternehmen. Für die Prozesse hieß das wieder Veränderung. Auch der Wandel verändert sich. Wie wir gerade beobachten können, bei Transformation durch KI: Denn dieser Wandel ist deutlich substantieller als die vorangegangenen Veränderungen der Automatisierung und Digitalisierung. Und dabei ist es am wichtigsten, die Menschen im Unternehmen mitzunehmen. Gerade jetzt im GenAI-Boom.

Was heißt das, die Menschen mitnehmen? 

Wir müssen zwei Denkweisen berücksichtigen: Zum einen müssen die Mitarbeitenden verstehen, was der wirtschaftliche Wert einer Transformation oder einer Maßnahme ist. Und gleichzeitig müssen sie die Werte des Unternehmens im Auge behalten und so mit dem Team und für das Team zukunftsorientiert handeln. Der Ansatz des Appreciative Inquiry – übersetzt wertschätzende Erkundung – verfolgt diesen Ansatz und verbindet beide Denkweisen sinnvoll miteinander. Er hilft den Mitarbeitenden positiv in die Zukunft zu denken. 

Was ist Appreciative Inquiry?

Es ist ein Framework oder Tool, das positive Erfahrungen in den Vordergrund stellt und damit eine positive Grundhaltung gegenüber Veränderungen schafft.  Wir fördern damit das konstruktive wert- und werteorientierte Denken in den Teams. Wir geben ihnen die Möglichkeit, verantwortlich mitzugestalten. Veränderung findet nicht über ihre Köpfe hinweg statt. Wir setzen in enger Abstimmung mit dem Management  klare Leitplanken, in denen die Mitarbeitenden agieren können. Sie erhalten so einen klaren Handlungsspielraum. Dabei konzentriert sich Appreciative Inquiry auf das, was bereits gut funktioniert und nutzt diese Erkenntnisse als Basis für zukünftige Entwicklungen. Dinge, die nicht funktionieren, werden frühzeitig aktiv angesprochen und positiv verändert. 

Wie wendet ihr Appreciative Inquiry bei GenAI an?

Es ist sehr wichtig, mögliche Ängste und gefährliches Halbwissen im Bereich GenAI in eine positive Denkweise umzuwandeln. Auf diese Weise nehmen wir die Teams mit und können diese Kraft dann in einen Design- und Transformationsprozess umwandeln. Appreciative Inquiry ist aber nur eines von drei Werkzeugen, die wir einsetzen, um Teams im Bereich GenAI zu befähigen. Ein weiteres wichtiges Werkzeug sind regelmäßige Prompt-Trainings für die Befähigung aller Mitarbeitenden im Umgang mit GenAI. 

Prompts, also Aufforderungen, werden über Chatbefehle an eine generative KI gegeben. Mit Prompt-Trainings zeigt ihr Mitarbeitenden, wie das geht? 

Ja. Mit diesen Trainings können wir Mitarbeitenden auf allen Ebenen quasi spielerisch erklären, wie GenAI funktioniert. Und die Technologie wird ganz nebenbei selbst zum Trainer. Das ist auch ein guter Einstieg, um sich mit der Technologie vertraut zu machen. Oftmals unterstützend wirken hierbei unsere Ambassadors – unser drittes wichtiges Tool zur Befähigung von Unternehmen.

AI-Ambassadoren – Sie tragen das Thema in die Teams und Unternehmen.
Christina Albrecht

Was sind Ambassadors?

Wir arbeiten eng mit einem Kreis von Mitarbeitenden aus Unternehmen zusammen, die wir zu AI-Ambassadoren ausbilden. Sie sind – wie der Name schon sagt – Botschafterinnen und Botschafter. Sie tragen das Thema in die Teams und Unternehmen. Als Multiplikator:innen schaffen sie so die Basis dafür, dass wir später wirkungsvolle und nachhaltige Konzepte rund um das Thema GenAI entwickeln können. Wir unterscheiden grundsätzlich zwei Typen: Zum einen Ambassadors, die eher vertikal agieren. Sie bringen das Thema vor allem in die Breite, versuchen es bekannt zu machen. Und zweitens die Ambassadors, die eher horizontal agieren. Für sie ist es wichtig, abteilungsübergreifend tätig zu sein. Sie brauchen ein tieferes Verständnis für die Prozesse im Unternehmen, aber auch für die Einsatzmöglichkeiten der Technologie und tragen so stärker zu einer langfristigen Transformation bei.

Was muss man mitbringen, um Ambassador:in zu werden?

Wille, Wissen und Leidenschaft. Wille, weil Ambassadors Lust auf das Thema haben müssen. Wissen, weil sie ein Grundverständnis in verschiedenen Bereichen brauchen – da helfen wir natürlich mit Workshops, die wir gezielt nach den jeweiligen Bedürfnissen des Unternehmens anbieten. Durch unsere Beratung merken wir, wo Bedürfnisse und Wünsche nach mehr Wissen und Verständnis bestehen und können diese dann bedienen. 

Und die Leidenschaft?

Ja, die Leidenschaft. Das ist das Wichtigste für einen Ambassador. Wir achten darauf, dass die Ambassadors auch intrinsisch motiviert sind. Sie müssen im Sinne des Appreciative Inquiry Ansatzes zukunftsorientiert und positiv an das Thema herangehen. Wie sie mögliche Hürden oder Herausforderungen in positives Denken umwandeln können, ist ein großer Teil unserer und ihrer Arbeit vor Ort. 

Kann man positives Denken also lernen?

Ja, natürlich kann man das. Und es hilft persönlich, denn es macht viel Spaß!. Bei Menschen, die nicht so positiv eingestellt sind, ist die Frage sehr wichtig: Warum ist das so? Mögliche Bedenken und eventuell negative Erfahrungen nehmen wir als Rahmenbedingungen aktiv auf. Sie werden immer wieder reflektiert – aber positiv. So entsteht ein positiver, lösungsorientierter und zielgerichteter Blick, um neue Prozesse und neue Technologien zu etablieren. Langfristig und effektiv. So wie es sein soll.

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bild von christina albrecht