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Energiemarkt im Wandel: Wie etablierte Player von neuen Technologien profitieren

Der digitale Strukturwandel treibt die Energiebranche voran: Wer nicht abgehängt werden will, muss sich mitwandeln. 

 In Deutschland gibt es wohl kaum eine Branche, die einem so fundamentalen Wandel unterliegt. Klar: Die Megathemen Digitalisierung und Klimawandel bündeln sich im Energiesektor wie unter einem Brennglas. Zusätzlich steigt mit dem Wettbewerb zwischen etablierten Energieversorgungsunternehmen (EVU), Energie-Start-Ups und branchenfremden Anbietern auch der Kosten-und Erfolgsdruck.

Vom Monolithen zum flexiblen Markt-Player 

Für die neuen, agilen Player geht es in diesem Umfeld vor allem darum, ihre Geschäftsmodelle zu perfektionieren und zu skalieren. Die etablierten EVUs hingegen, müssen bestehende Modelle transformieren, wenn sie nicht abgehängt werden wollen. Mehr denn je gilt es, sich vom starren Monolithen zum flexiblen Marktteilnehmenden zu wandeln, der deutlich kundenzentrierter und serviceorientierter agiert.   

Dabei werden analoge Prozesse digital, aus Daten neue Geschäftsmodelle und aus so manchen Wettbewerbern Plattformpartner. Dazu können innovative Lösungen und erfolgreich umgesetzte Use Cases auch als Blaupause dienen, die eigenen Anforderungen an den Energiemarkt der Zukunft gewinnbringend zu erfüllen. 

3 treibende Trigger der Energiewirtschaft 

Wachsende Dezentralität: Eine große Herausforderung ist es, die dezentral erzeugte Energie genau nach Bedarf bereitzustellen oder den Verbrauch an die Erzeugung anzupassen. Dazu braucht es intelligente Technologien, die alle Akteur:innen miteinander kommunizieren und kooperieren lassen sowie das passende unterliegende kommerzielle Marktmodell. 

Steigende Datenmengen: Um die dezentrale Erzeugerlandschaft in intelligente Netze (Smart Grids) zu integrieren, müssen Cloud-basierte und KI-gesteuerte Lösungen die steigenden Datenmengen effektiv auswerten und nutzbar machen. 

Neue Märkte und Rollen: Unternehmen, die in neue Märkte gehen, müssen neue Rollen übernehmen und ihr Geschäftsmodell diversifizieren. Etwa, wenn ein Erzeuger seinen Strom selbst vermarktet und digitale Prozesse in der gesamten Kette von der Wind- und Einspeiseprognose bis zu den Intraday-Geschäften an der Energiebörse übernimmt. 

Kosteneffiziente Computing-Power aus der Cloud 

Die Zukunft der Energiewirtschaft liegt in der datengetriebenen Synchronisierung zentraler und dezentraler Strom-Erzeugung,-Speicherung und -Verteilung. Für diese Zukunft bedarf es einer starken IT-Infrastruktur und diese liegt in der Cloud. 

Hyperscaler wie Amazon Web Services (AWS) und Microsoft Azure(MS Azure) bieten hier extrem skalierbare Cloud-Infrastrukturen. Diese modularen Cloud-Lösungen bieten bedarfsgerechten Zugriff auf State-of-the-art-Software sowie Speicher- und Rechnerkapazitäten.  

Außerdem ermöglichen sie es mit relativ geringen Mitteln und in kürzester Zeit neue digitale Energieservices und -produkte zu entwickeln und anzubieten. Vor allem, wenn es um neue Angebote geht, die sich mit agilen Softwarelösungen positionieren und dabei eine flexible Endkunden-Kommunikation in den Fokus rücken. Hier bildet die Cloud-Umgebung die Basis, um Prozesse zu automatisieren und zu digitalisieren. 

Manche Geschäftsmodelle werden gar erst durch Cloud-Technologien ermöglicht und kosten nur einen Bruchteil der sonst branchentypischen Cost-to-Serve (CtS).

Energy Data Science und Künstliche Intelligenz (KI) 

Dazu sind es vor allem die erneuerbaren Energien, die neue Technologien und Herangehensweisen erfordern, um effektiv mit ihnen zu arbeiten. Energy Data Science und Künstliche Intelligenz heißen die Ansätze, die hier am vielversprechendsten sind. 

Denn zum einen bilden Daten die Grundlage, um Energie-Ökosysteme und digitale Plattformen für Smart Home-, Sektorkopplung- und Quartierskonzepte zu betreiben. Zum anderen müssen aber eben mit und über diese Daten dynamische und near-realtime Prozesse gesteuert werden (Prognose von Winderzeugung, Lastabschaltung, gezielte Ladefunktionen von Speichern). Daten helfen dabei, in dem sie es ermöglichen, Wind und Wetter vorauszusagen und eine begeisternde Customer Experience zu erzeugen.  

KI hingegen ermöglicht erst die Analyse der riesigen Datenmengen und darauf basierenden Entscheidungen in Echtzeit. So können selbstlernende Algorithmen Muster auf Basis von strukturierten und unstrukturierten Daten erkennen, die Realität immer genauer modellieren und sich damit dynamisch an veränderte Rahmenbedingungen anpassen. Zu den Anwendungsfeldern gehören der automatisierte Stromhandel, die Steuerung von Smart Grids oder auch die Sektorkopplung von Strom, Wärme und Verkehr. 

Digitale Zwillinge und der Blick in die Zukunft 

Dabei geht es stets um Abhängigkeiten, die sich auch mit einem digitalen Zwilling (der digitalen Abbildung eines realen Objektes zur virtuellen Darstellung und Analyse) anhand von Daten simulieren lassen. Das gibt Marktteilnehmer:innen und auch der Politik Antworten auf die Frage, wie sich Speicher- und Netzkapazitäten unter bestimmten Umständen in Zukunft entwickeln müssen. Außerdem bietet es den großen Vorteil, Netzfahrweisen so zu optimieren, dass ggf. weniger Leitungen nötig sind. 

Nur ein Beispiel: Der steigende Anteil erneuerbarer Energien, also Energie aus Sonnen-, Wasser- und Windkraft, lässt sich nicht problemlos in das vorhandene Stromnetz integrieren. Das Problem ist, da die Erzeugung aus regenerativen Quellen stark fluktuierend ist, lässt sie sich nur schwer planen und bedingt steuern. Deshalb helfen wir z.B. der Firma 4Cast (Tochter des Windkraftanlagenbauers und-betreibers Notus Energy) ihr KI-basiertes Solar und Wind-Forecasting für tausende Anlagen cloudbasiert zu skalieren, um damit mehr Vermarktungssicherheit zu gewinnen. 

Warum die Energiewende zuerst Vernetzung braucht 

So entscheidet gezielter Technologieeinsatz über die Geschwindigkeit und Wirksamkeit der eigenen Transformation und letztlich des Markterfolges. Noch wichtiger ist jedoch eine durchgehende Vernetzung all derjenigen Marktteilnehmer, die Prozesse automatisieren, Plattformen entwickeln und digitale Produkte bieten. 

Sprich: Um den digitalen „Kitt“ in der Energiewende zu bilden, muss sich die gesamte Wertschöpfungskette transformieren und interoperabel sein. Denn alle Faktoren bedingen einander und neue Geschäftsmodelle funktionieren nur in einem intelligenten, digitalen und kapazitiv abgestimmten Verbund: Von der Wetter- und Stromprognose über die Steuerung und Stabilität der Netze, dem Energiehandel an den Börsen bis hin zum Verbrauch in Industrie und Haushalten. 

Dabei lautet die gute Nachricht: Wir fangen nicht auf der grünen Wiese an. Vieles von dem, was besteht, kann als Vorbild dienen und unabhängig von der Energieart werden sich viele Stakeholder ähneln – etwa, wenn bestehende für den Erdgasmarkt konzipierte Systeme für Wasserstoff optimiert werden. 

Teamplay aus Menschen, Daten und Technologien 

Wenn die Energiebranche diversifizierter, dezentraler und dynamischer wird, müssen bestehende und etablierte Unternehmen ihre Rollen anpassen. Und auch, wenn die digitale Transformation in etablierten Energieversorgungsunternehmen oft als Bedrohung wahrgenommen wird, eröffnet sie große Chancen: Etwa steigende Umsätze durch Geschäftsmodellerweiterungen und sinkende Kosten nach Produktivitätsverbesserungen. 

Auf dem Weg zum Wandel gilt es dann, verschiedene Ebenen zu betrachten und Fragen zu beantworten: Wie kundenfokussiert ist das eigene Geschäftsmodell oder ist es eher IT- oder regulierungs-orientiert? Wie sind die Teams im eigenen Unternehmen strukturiert und wie agil arbeiten sie zusammen? Mit den Antworten steht und fällt am Ende die Frage, wie die passende Technologie richtig eingesetzt werden kann, um die gewünschten Effekte zu erzielen. 

Neben aller grauen Theorie kommt es dann auf die Umsetzung an. Oder besser gesagt: Auf ein starkes Teamplay der drei Kernbereiche Kund:innen, Mitarbeiter:Innen und Technologie. Und ganz wichtig: Der organisatorische, prozessuale und informationstechnische Wandel muss immer Hand in Hand gehen. 

Wir verbinden Transformations-, Technologie- und Industrieexpertise 

Als Business Partner und Technologieunternehmen bietet Exxeta eine ganzheitliche Mischung aus Beratung und Umsetzung. Exxeta unterstützt von der Findung und Evaluation neuer digitaler Geschäftsmodelle in der Energie-Branche über deren Skalierung bis zum kundenfokussierten 24/7-Service. Etwa, indem wir Prozesse und unterstützende IT-Systeme etablieren und betreiben und das vom proof of concept bis zum millionenfach produktiv genutzten Service. 

So ermöglichen wir neuen Playern schneller zu skalieren und etablierten Akteur:innen ihre Transformation und neue, datenbasierte Geschäftsmodelle zu entwickeln.  

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