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Martin Seyfarth with dog

Mit Wertschätzung und Empathie Veränderung gestalten

Personen für den Job zu motivieren ist eine Kunst. Das wissen alle, die bereits einmal in Personalverantwortung standen. Es ist auch ein wichtiger Teil der Arbeit von Martin Seyfarth. Er ist Senior Lead Coach bei Exxeta am Standort Karlsruhe und hilft dabei, mit Methoden die Prozesse bei Kundenprojekten zu verändern und zu optimieren. Außerdem unterstützt er so bei der Entwicklung und Einführung neuer Produkte. Zu diesen Aufgaben gehört auch die Arbeit mit Menschen. In diesem Gespräch lernen wir viel über den richtigen Umgang im Team, über die Messbarkeit von Erfolg und wie man Empathie üben kann.

Martin, wofür schlägt dein Herz bei Exxeta?
Ich arbeite in meinem Job viel mit Menschen. Sei es intern bei Exxeta oder extern in Projekten mit Kunden und Kundinnen. Deswegen ist mein wichtigster Punkt die Wertschätzung. Gerade in Zeiten von Veränderung ist das wichtig. Veränderung, das ist mein zweites großes Thema, weil unser aller Leben von Veränderung geprägt ist. Wir müssen uns ständig anpassen und auf neue Situationen reagieren. Und außerdem schlägt mein Herz im beruflichen Kontext für Kundinnen und Kunden. 

Dann lass doch gerne mit der Wertschätzung beginnen: Was bedeutet Wertschätzung im Arbeitskontext?
Dass ich die Leistung, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bringen, anerkenne. Und das ist ganz wichtig: Nicht nur die Arbeitsleistung, also das, was sie abliefern. Sondern vor allem auch die menschliche Leistung. Mitarbeitende sind nicht einfach nur ein Posten auf der Abrechnung. Wir sind ein sozialer Verbund. Alle bei uns im Team leisten einen wichtigen Beitrag. Deswegen gilt es beides zu beachten: die Arbeitsleistung sowie die soziale und empathische Leistung. Also zum Beispiel, was sie für das Team leisten, wie wichtig sie für den Zusammenhalt sind. 

martin seyfarth and colleague in a meeting
Foto: Lou-Ann Balkenholl
„Ich möchte jeder Person eine Bühne geben.“
Martin Seyfarth

Was bedeutet das für Führungskräfte?
Zwei Aspekte: Man muss sich als Führungskraft die Zeit nehmen, sich auf die Gespräche mit Mitarbeitenden vorzubereiten. Ja, das kostet Zeit. Aber es ist so wichtig.

Zweitens: Jeder Mensch ist anders. Ich möchte jeder Person deswegen eine Bühne geben. Sie muss sich selbst in ihrer Arbeit ausdrücken können. Wir haben Leute im Team, die gerne eine Präsentation vor 100 Zuhörenden halten. Andere teilen ihr Wissen lieber in einem Fachartikel. Eine Führungskraft muss herausfinden, wie die Einzelnen im Team ticken. Das ist viel Arbeit, aber es ist nachhaltig.

Warum ist Veränderung ein Herzensthema für dich?
Alles verändert sich ständig, wir kommen da nicht dran vorbei. Also müssen wir damit umgehen. Meiner Meinung nach geht Veränderung am besten, wenn wir sie proaktiv gestalten. Und neue Wege gehen. Das Ganze hängt eng mit dem Führungsthema zusammen, über das wir gerade sprachen. Ich habe vor Exxeta in der Industrie gearbeitet. Der Umgang war sehr top-down, wenig Empathie, keine Diversität, Sprüche, die nicht okay waren. Dann habe ich mitbekommen, dass die IT im Konzern anders arbeitet. Das Team in den Fokus stellt, Methoden hat. Ich habe gelernt: Man kann etwas verändern. Seither prägen die Veränderung und die ständige Anpassung von Methoden meinen Alltag. Diese Agilität schätze ich auch bei Exxeta sehr. 

Das heißt, diese Methoden setzt du auch bei Kundenprojekten von Exxeta ein?
Ja, gerade wenn es um neue Produkte geht, die wir im Auftrag entwickeln. Dieser Prozess hat viele Stufen und Iterationen. Es ist sozusagen ein ständiges methodisches Verändern und Weiterentwickeln.

Welche Schritte gehören dazu?
Von der Ideation, also der kreativen Erarbeitung von Ideen über Requirements Engineering, also Festlegung und Monitoring wichtiger Anforderungen, bis hin zum Testmanagement. Wenn wir Produkte entwickeln, stellen wir immer den Nutzer unserer neuen Idee in den Fokus. Wenn es darum geht, die Produkte umzusetzen, setzen wir den Fokus auf jene, die die Umsetzung gestalten. Du siehst: Wir fokussieren uns sehr auf die einzelne Person, den Menschen. Es geht eben um Wertschätzung.

Lass uns beim Kundenfokus bleiben: Wie kannst du dazu beitragen, Produkte näher an den Kundinnen und Kunden zu entwickeln?
Unseren Kundinnen und Kunden helfe ich dabei, ihre Endverbraucher:innen kennenzulernen. Wir erstellen Personas, die das Endprodukt kaufen können. Diesen Personas weisen wir Attribute zu. Das ist alles nicht neu, doch viele sind immer wieder überrascht, wie sie ihre Klientel nochmals anders und besser kennenlernen.

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Foto: Lou-Ann Balkenholl

Du hast es angesprochen, der Fokus auf den Menschen ist in der Produktentwicklung nicht neu. Warum immer noch diese Überraschung?
Weil wir es nie gelernt haben, wirklich an den Bedürfnissen zu planen. Der Ansatz, die Kundinnen und Kunden in den Mittelpunkt zu stellen, kommt vor allem aus Japan. Sie haben immer schon sehr effizient gearbeitet. Effizient ihre Produkte geplant. Ich denke, wir können davon lernen: Wer den Menschen mehr in den Fokus nimmt, kann nachhaltiger wachsen. Das sollte unser aller Ziel sein.

Heute gehören viele Großunternehmen zu deinen Kundinnen und Kunden. Wie implementiert ihr hier neue Herangehensweisen? Schließlich ist es ein anderes Arbeitsumfeld als bei euch intern.
Absolut! Es ist sehr wichtig, den Mitarbeitenden in den Unternehmen immer wieder zu zeigen, dass ihre Arbeit einen Mehrwert schafft. Sie müssen selbst erkennen, dass ihre Tätigkeit einen Impact hat. Wenn wir das schaffen, motivieren wir sie damit automatisch. Es gilt für uns gemeinsam mit unseren Kundinnen und Kunden herauszuarbeiten, was dieser Mehrwert ist. 

Menschen kennenlernen. Ihre Stärken und Schwächen analysieren. Ihre Wünsche und Bedürfnisse erfahren. Das hat viel mit Empathie zu tun. Kann man das lernen?
Ich glaube, es ist schwer, Empathie einfach so zu lernen. Man muss sich vielmehr täglich darin üben. Indem wir unserem Gegenüber zuhören. Indem wir auf Details achten, was die andere Person glücklich macht. Aufmerksam sein. Das tägliche Leben, der private Umgang miteinander, all das ist eine Übung für Empathie. Diese können wir auch für die Arbeit nutzen.

aartin seyfarth and team playing table tennis in the office

Foto: Lou-Ann Balkenholl

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